Was bleibt, wenn das geliebte Tier stirbt

Es war circa fünf Wochen nach Muckis Tod. Ich saß daheim am Sofa und las. Bis vor kurzem lag Mucki dabei oft bei mir. Und plötzlich war da: nichts! Nicht nur kein Mucki, sondern auch keine Erinnerung mehr, wie er dagelegen ist, wie sich seine Wärme auf meinen Beinen angefühlt und wie sein Schnurren geklungen […]
Auf dem Bild sieht man eine kleine Katze, die fragend in die Kamera blickt als Symbol Frage, Was bleibt, wenn das geliebte Tier stirbt

Es war circa fünf Wochen nach Muckis Tod.

Ich saß daheim am Sofa und las.

Bis vor kurzem lag Mucki dabei oft bei mir.

Und plötzlich war da: nichts!

Nicht nur kein Mucki, sondern auch keine Erinnerung mehr, wie er dagelegen ist, wie sich seine Wärme auf meinen Beinen angefühlt und wie sein Schnurren geklungen hat.

Und wie war noch mal die Farbe seiner Augen? 

Panik erfasste mich. Wie konnte es sein, dass ich mich an nichts mehr erinnern konnte, was mehr als 16 Jahre mit das Wichtigste in meinem Leben war?

Das war der Moment, an dem ich neben meinem Trauertagebuch begonnen habe, auch alle Erinnerungen an Mucki  aufzuschreiben.

Nichts wollte ich vergessen, nicht einen schönen Moment, nicht eine jener Einzelheiten, die Mucki für mich so besonders machte.

Ich begann zu recherchieren, wie Erinnerungen  am besten bewahrt werden können – und dazu ist es wichtig zu verstehen, was beim Erinnern in unserem Gehirn passiert.

 

Wie Erinnerungen im Gehirn entstehen

Erinnerungen sind wie Schätze, die wir in unserem Gehirn aufbewahren. Diese Schätze werden auf eine erstaunliche Art und Weise geschaffen. In unserem Gehirn gibt es winzige Nervenzellen namens Neuronen. Diese Neuronen sind miteinander verbunden wie ein Netzwerk. Wenn wir eine Erfahrung machen oder etwas Neues lernen, senden diese Neuronen Signale. Diese Signale werden von winzigen chemischen Stoffen, den sogenannten Neurotransmittern, übertragen.

Unser Gehirn kann diese Signale und chemischen Stoffe auf unterschiedliche Weisen verarbeiten. Wenn es um Erinnerungen an unsere Haustiere geht, spielt die emotionale Bindung eine entscheidende Rolle.

 

Die Liebe für dein Seelentier und die Bindung sind wie ein besonderer Zauber, der deine Erinnerungen einzigartig macht. Es ist, als ob deine Gefühle und Emotionen in diese Erinnerungen eingebettet sind.

 

Deshalb sind die Erinnerungen an unsere Seelentiere so tief und bedeutungsvoll. Sie sind nicht nur Bilder oder Gedanken in unserem Kopf, sondern sie sind mit all den Gefühlen der Liebe, Freude und Zuneigung verbunden, die wir für unsere Lieblinge empfunden haben. Das macht diese Erinnerungen zu etwas ganz Besonderem.

 

Und weil unsere Erinnerungen so kostbar sind, habe ich mit dem Erinnerungsbuch „Weil du in meinem Herzen weiterlebst“ ein Buch gestaltet, das du mit Worten, Pfotenabdrücken, Schnurrhaaren und vielem mehr zu deinem ganz persönlichen Schatzkästchen machen kannst. 

 

Vom Vergessen und Erinnern

 

Emotionale Unterdrückung

Oftmals entscheiden sich Menschen bewusst dazu, die Erinnerungen an ihr geliebtes Seelentier zu unterdrücken, um die schmerzhaften Gefühle zu vermeiden, die mit diesem Verlust einhergehen. Viele berichten, sie könnten etwa keine Fotos anschauen, weil es zu sehr schmerzt. Dieser Prozess kann als ein instinktiver, selbstschützender Mechanismus betrachtet werden, bei dem die Psyche versucht, sich vor überwältigendem Schmerz zu bewahren, indem sie vorübergehend den Zugang zu den tiefsten Gefühlen blockiert. Doch verloren geht dabei nichts. Alles, was die gemeinsame Zeit ausgemacht hat bleibt, wenn das geliebte Tier stirbt.

 

Veränderungen im Gehirn

Trauer und Verlust haben die Fähigkeit, Veränderungen in der neuronalen Struktur unseres Gehirns auszulösen. Das schränkt unsere Fähigkeit ein, Erinnerungen abzurufen. Diese neurologischen Anpassungen sind jedoch in der Regel vorübergehend und lassen im Laufe der Zeit nach, wenn die Trauerarbeit fortschreitet und das Gehirn die Möglichkeit hat, sich anzupassen und neue Wege zur Erinnerungsbildung zu finden. Das zeigt die bemerkenswerte Anpassungsfähigkeit des Gehirns an emotionale Herausforderungen.

 

Alltagsstress

Der ständige Alltagsstress und die hektischen Anforderungen des Lebens können dazu führen, dass wir uns weniger intensiv an unsere Lieblinge erinnern können. Die mentale Belastung, die durch die Geschwindigkeit des modernen Lebens entsteht, kann dazu führen, dass unsere Gedanken und Erinnerungen fragmentiert werden, was es schwieriger macht, sich auf die liebevollen Erinnerungen an unsere Haustiere zu konzentrieren.

 

Es ist wichtig zu erkennen, wie der Stress des Alltags unsere Fähigkeit zur Erinnerung beeinflussen kann, und bewusst Zeit und Raum für die Pflege dieser Erinnerungen zu schaffen – sind sie doch das einzige, das uns von unseren Seelentieren geblieben ist.

 

Achte also auf genügend Auszeiten vom Alltag und Stunden für dich und deine Trauer. Deine Trauer braucht nämlich liebevolle Zuwendung, damit dein gebrochenes Herz heilen kann. Mit meinem Buch „Weil jede Trauer Liebe ist“ unterstütze ich dich gerne dabei.

 

Erinnerungen: Dieser Schatz bleibt, wenn das geliebte Tier stirbt

Mit diesem Wissen will ich dir nun ein paar Möglichkeiten aufzeigen, wie du die Erinnerungen an dein Seelentier besonders lebendig und farbenfroh bewahren kannst.

 

Je öfter wir uns möglichst detailgenau erinnern, desto größer und dauerhafter wird unser Erinnerungsschatz.

 

Die Macht der Worte

Schreiben kann auf verschiedene Weisen dabei helfen, Erinnerungen zu bewahren.

 

„Liebevolle Erinnerungen sind ein Lächeln, das dir die Vergangenheit schickt.“

 

Durch das Aufschreiben von Geschichten und Erlebnissen mit deinem Seelentier schaffst du eine  Chronik seiner einzigartigen Persönlichkeit und eurer besonderen Momente. Diese Geschichten festigen deine wertvollen Erinnerungen. Je mehr Sinne du in deinem Schreiben aktivierst, desto lebendiger wird deine Erinnerung bleiben. Versuche zum Beispiel einmal möglichst genau zu beschreiben, wie das Fell deines Lieblings gerochen hat.

 

Erinnerungsraum Natur

Die Natur bietet einen heilsamen Raum, um sich mit den Erinnerungen deinen Liebling zu verbinden. Dort findest du die Ruhe, die im Alltag oft so fehlt, die aber so wichtig ist, um den Erinnerungen Raum zu geben. Das ist wichtig, denn unser Gehirn braucht auch Zeiten der Ruhe und Entspannung, um Erinnerungen abrufen zu können.

 

Naturklang-Komposition

Kennst du das auch, dass du einen Song hörst und plötzlich sind da ganz viele Bilder in deinem Kopf oder sogar Gerüche? Wenn ich griechische Musik höre, habe ich zum Beispiel immer den Geruch einer ganz bestimmten Sonnencreme in der Nase.

Bekannt ist dieses Phänomen als „Pawlowscher Reflex“, vielleicht kennst du das ja. Knapp zusammengefasst lautet er so, dass Hunde, wenn man lange genug die Futtergabe mit dem Klingeln einer Glocke verknüpft, schon beim Klang der Glocke zu speicheln beginnen, obwohl weit und breit kein Futter zu sehen ist.

 

Die Fähigkeit unseres Gehirns, Sinneseindrücke zu verknüpfen, können wir auch bewusst zum Bewahren von Erinnerungen einsetzen.

 

Eine Möglichkeit dazu, ist die Naturklang-Komposition. Wenn du in der Natur bist, denke bei einem Geräusch immer an dieselbe Erinnerung. So kannst du zum Beispiel beim Rauschen des Baches daran denken, wie dein Hund im Wasser getobt ist. Je detailgenauer du dir das vorstellst, desto besser. Wiederhole das mehrmals und du wirst sehen, dass nach einiger Zeit diese Bilder ganz von selbst entstehen, wenn du an einen Bach oder Fluss sitzt.

 

Mosaik der Erinnerung

Symbole und Bilder spielen in der Trauer eine große Rolle – vor allem auch zu Beginn der Trauerreise. So stellen die meisten von uns intuitiv unmittelbar nach dem Tod unseres Seelentiers Fotos auf.

Dieses Erinnern in Bildern können wir aber auch bewusst einsetzen und uns ein Mosaik der Erinnerung erstellen.

Du brauchst dazu einen

📄 Papierbogen im Format A3 oder größer (ich empfehle A2)

🦉 Klebstoff

🤳 jede Menge Fotos von deinem Liebling

Ich denke, wir haben alle Hunderte davon.

Es lohnt sich, diese professionell ausdrucken zu lassen, du kannst sie aber auch mit einem normalen Drucker ausdrucken. Wichtig ist, dass das Format der Fotos möglichst klein ist, soll dein Mosaikbild ja ganz viele unterschiedliche Erinnerungen zeigen.

 

Komm mit auf die Erinnerungsreise

Wir alle haben Angst, die tausend kleinen Erinnerungsglitzersteinchen 💎zu vergessen, die wir mit unserem Seelentier verbinden.

Doch wir können ganz viel gegen das Verblassen unserer Erinnerung tun.

Macht euch ab Montag, 10. November mit mir auf eure ganz besondere Erinnerungsreise! 💫

Nein, wir müssen dazu keine Koffer 🧳 packen – wir reisen zusammen in der Zeit zurück!

 

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Gewinne*

💫 glückliche Momente

☺️ jeden Tag ein Lächeln

♥️ innige Augenblicke der Verbundenheit

und mit ein bisschen Glück eine von zwei „Perlen mit Seele“ von MEVISTO!

 

Ich freue mich sehr auf unsere gemeinsame Reise zu allen wunderbaren Erinnerungen!

Alles Liebe 🫶

Claudia 

PS.: Wenn du in die Welt des Schreibens in der Trauer hineinschnuppern willst, hole dir gerne meine kostenlose „Erste Hilfe für deine Trauer“. Du bekommst ein Online-Booklet mit hilfreichen Tipps für deine Trauer und ich begleite dich sieben Tage lang per Mail mit unterstützenden Impulsen.

 

*Dieses Gewinnspiel steht in keiner Verbindung zu Facebook und Instagram und wird in keiner Weise von Facebook oder Instagram gesponsert, unterstützt oder organisiert.

Als ausgebildeter „Deep Journaling Instructor“ beschäftige ich mich seit Jahren mit der heilsamen Kraft des Schreibens. Wenn ich in einer schwierigen Lage bin, greife ich zu Stift und Papier und bin immer wieder begeistert, was sich durch Schreiben alles lösen lässt. Im Jänner 2023 musst ich nach über 16 Jahren meinen Seelenkater Mucki gehen lassen. Da habe ich beschlossen, aus meiner persönlichen Erfahrung des Trauerns und der heilsamen Kraft des Schreibens ein Programm zu entwickeln. Damit möchte ich Menschen in dieser Ausnahmesituation helfen, ihre Trauerreise so einzigartig und persönlich zu gestalten, wie das Leben mit ihrem Seelentier war.

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