Schmerzhafte Erinnerungen: Jede Woche immer diese eine Tag

Während es für die Menschen in deiner Umgebung einfach nur Tage der Woche sind, ist einer dieser Tage für dich anders. Es ist der Tag, an dem dein Seelentier gestorben ist. Jede Woche bringt dieser Tag den Schmerz und die Trauer noch stärker zurück als sonst. Doch er hat auch …
Auf dem Bild sieht man eine schwarz-weiße Katze mit melancholischem Blick, Sie weckt schmerzhafte Erinnerungen

Freitag, der 13. war mein Glücktag 🍀 – das habe ich vor rund 20 Jahren einmal beschlossen, weil ihm immer ein so negatives Image angedichtet wird. Dabei ist er doch auch nur ein Tag wie jeder andere. Doch am Freitag, 13. Jänner 2023 ändert sich das schlagartig, denn das war der Tag, an dem Mucki 🐈 starb. Ab da lastete jeder Freitag über Monate wie ein Fluch auf mir und bereitete mir so unglaublich schmerzhafte Erinnerungen. 😖

 

Als ob es gestern gewesen wäre … 

Alle, die um ein geliebtes Tier trauern, haben diesen „einen“ Tag – egal ob Montag, Dienstag, Mittwoch, usw. Während es für die Menschen in deiner Umgebung einfach nur Tage der Woche sind, ist einer dieser Tage für dich anders. Es ist der Tag, an dem dein Seelentier gestorben ist. Jede Woche bringt dieser Tag den Schmerz und die Trauer noch stärker zurück als sonst. Es fühlt sich an, als würde die Zeit dich einholen, und die Erinnerung an den Tod deines Lieblings ist so nah. 

 

Es ist zu Beginn der Trauer normal und vollkommen in Ordnung, dass dich dieser Tag besonders quält.

 

Am Anfang ist der Schmerz überwältigend. Es ist, als er dir die Luft zum Atmen nimmt und jede Erinnerung an diesen Tag wie eine Wunde ist, die nicht heilen will. So ging es auch mir. Woche um Woche war ich freitags besonders traurig und die Erinnerungen noch ein bisschen schmerzhafter als an den anderen Tagen. Besonders schlimm war Freitag, der 17. März 2023 – mein erster Geburtstag seit 16 Jahren, an dem Mucki nicht mehr bei mir war. Ich weiß noch, dass ich mir damals dachte: 10 Wochen ohne dich, mein Schatz, 10 quälende Freitage. Da ich gewusst hatte, dass dieser Tag besonders schwer sein würde, habe ich ihn in den Bergen verbracht. Der Gedanke, ihn zuhause zu verbringen, wo mich alles an Mucki und sein Fehlen erinnern würde, war nicht auszuhalten.

Ich weiß nicht, ob es die Berge, mein Geburtstag oder eben dieser Gedanke waren, die es in meinem Hirn *klick* machen ließen. Ab diesem Zeitpunkt ist es mir jedenfalls gelungen, den Freitagen nach und nach ihren Schrecken zu nehmen. 

 

Das Schöne zu sehen, mildert schmerzhafte Erinnerungen

Wenn du dich jetzt fragst, „wie“, dann weil mir plötzlich klargeworden ist, dass Mucki und ich so viel mehr Freitage hatten, als diesen einen. Es wurden uns im Laufe der Zeit mehr als 830 Freitage geschenkt! Dieser Freitag war also nicht nur eines des Todes, des Schmerzes und des Abschieds, sondern 830 Mal ein Freitag des Lebens. 830! Was für eine unglaublich große Zahl! 

Es mag für dich im Moment vielleicht schwer vorstellbar sein, aber auch dir kann es gelingen, diesen Tag wieder mit positiven Gedanken zu füllen. Der Schlüssel dazu heißt „Blickwinkel“. Wie im Blogebeitrag „Leben mit dem Schatten der Trauer“ geschrieben, geht es beim Thema „Sichtwechsel“ nicht darum, auch nur irgendetwas schönzureden oder um toxische Positivität. Es geht vielmehr darum, worauf wir unseren Blick richten. 

Erinnerst du dich an die kleinen Momente? Die Spaziergänge im Park, die Spiele im Garten, die Urlaube am Meer, die kuscheligen Abende auf dem Sofa, das wohlige Schnurren und die bekannten „närrischen fünf Minuten“. All diese Augenblicke sind ebenso ein Teil dieses Wochentags wie der Tag des Abschieds. Und noch dazu ein viel, viel größerer!

 

Wir haben immer die Wahl, worauf wir unseren Blick richten. Wir können entscheiden, wer gewinnt: der Schmerz, der alles Schöne der gemeinsamen Jahre überlagert, oder die schönen Erinnerungen an die vielen wunderbaren Jahre. Natürlich braucht das alles Zeit.

 

Der Schreibimpuls dieses Blogs ist daher nicht für dich geeignet, wenn dein Liebling gerade erst gestorben und der Schmerz noch ganz frisch ist. Zu Beginn sind wir gar nicht in der Lage, das Schöne zu sehen oder Dankbarkeit dafür zu empfinden. Zuerst braucht der Schmerz deine Aufmerksamkeit und du ganz viel Liebe – auch von dir selbst. 

Dieses kleine, liebevolle Ritual des Gedenkens kann dir in dieser Zeit helfen. 

 

Handschmeichler 

✂️ Nimm ein kleines Stück Stoff, eine alte Decke oder einen Polster, den dein Seelentier gern hatte und schneide daraus zwei gleich große Herzen oder eine andere Form, die dir gefällt. 

🧵 Fülle dieses Stoffherz mit Watte oder getrockneten Blüten und nähe es zu. Wenn du magst, kannst du auch ein bisschen Fell mit einnähen. 

🪡 Sticke gerne auch den Namen deines Lieblings darauf oder ein Wort, das du mit ihm verbindest. 

♥️ Dieses kleine Andenken kannst du immer bei dir tragen oder an einem besonderen Platz aufbewahren. Es ist ein Symbol eurer Liebe und die Verbindung. 

 

Schreibimpuls: Tage voller Freude, Liebe und gemeinsamer Erinnerungen

Ein erster Schritt, dem Schönen wieder die Macht über diesen Tag zu geben, ist dieser einfache, aber wirkungsvolle Schreibimpuls. Er unterstützt dich dabei, den Schmerz zu lindern und diesen Tag wieder in einen der liebevollen Erinnerung zu verwandeln.

📆 Nimm dir an deinem besonderen Wochentag 15 Minuten Zeit für dich und schau, dass du ungestört bist – wenn du magst an einem Ort, mit dem du Schönes verbindest. 

🧘‍♀️ Atme ein paar Mal tief ein und aus, komme im Moment und bei dir selbst an. 

📋 Wenn du soweit bist, schreibe eine Liste mit mindestens zwanzig schönen Momenten, die du an diesem besonderen Wochentag mit deinem Liebling erlebt hast. 

✍️ Wähle einen dieser Momente aus und beschreibe ihn ausführlich. Wie hat er begonnen? Was habt ihr gemacht? Wie hast du dich gefühlt? 

💕 Wenn du fertig bist, schreibe als letzten Satz: „Danke für diesen wunderbaren Moment.“ 

Wenn du magst, teile deine wunderschöne Erinnerung gerne in der Pfotentrauer 🐾 Gruppe mit uns! 

Alles Liebe 🫶 

Claudia 

 

Als ausgebildeter „Deep Journaling Instructor“ beschäftige ich mich seit Jahren mit der heilsamen Kraft des Schreibens. Wenn ich in einer schwierigen Lage bin, greife ich zu Stift und Papier und bin immer wieder begeistert, was sich durch Schreiben alles lösen lässt. Im Jänner 2023 musst ich nach über 16 Jahren meinen Seelenkater Mucki gehen lassen. Da habe ich beschlossen, aus meiner persönlichen Erfahrung des Trauerns und der heilsamen Kraft des Schreibens ein Programm zu entwickeln. Damit möchte ich Menschen in dieser Ausnahmesituation helfen, ihre Trauerreise so einzigartig und persönlich zu gestalten, wie das Leben mit ihrem Seelentier war.

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