Ich weiß jetzt schon, was passieren wird: Mein heutiger Newsletter „Seelenfutter“ wird vermutlich wieder weniger geöffnet als andere. Warum? Weil so viele denken: „Ich kann nicht schreiben.“ Oder: „Was soll mir das denn bringen?“ Und vielleicht denkst auch du das gerade. Vielleicht sitzt du da, mit einem Herzen, das sich leer und zerrissen anfühlt. Du hast dein geliebtes Tier verloren und deine Trauer scheint endlos zu sein. Der Alltag ist stiller geworden. Du wachst morgens auf und spürst sofort wieder diese Welle aus Vermissen, Ohnmacht und vielleicht Schuldgefühlen. Dieses „Hätte ich doch…“, das in deinem Kopf kreist und dich nicht loslässt. Du fühlst dich allein mit diesem Schmerz und denkst dir vielleicht „Wie soll mir bei meinem Schmerz das Schreiben in der Trauer um mein geliebtes Tier helfen?“. Ich kenne das und weiß, wie es sich anfühlt, wenn der Schmerz so groß ist, dass du glaubst, nie wieder frei atmen zu können.
Genau deshalb schreibe ich diesen Text. Weil Schreiben dich in dieser Dunkelheit an der Hand nimmt. Gerade in der Trauer um dein Tier kann Schreiben ein wertvoller Anker sein. Es kann dich trösten, halten, sortieren, und dir einen Weg zeigen, Stück für Stück, zurück zu einem Leben, das auch wieder warm und verbunden sein darf.
Schreiben als kleiner Zauber gegen den Schmerz
Ich sage immer: Schreiben ist ein bisschen wie zaubern können. Du nimmst einen Stift und ein Blatt Papier, schreibst und etwas verändert sich. Anfangs so sanft, dass du es vielleicht gar nicht merkst, doch glaube mir: es tut sich etwas tief in dir. Es braucht auch nicht viel, vielleicht schreibst du nur: „Ich vermisse dich.“ Aber genau damit beginnst du, dem Schmerz einen Platz zu geben, ihn zu sehen statt ihn so lange zu verdrängen bis er dich völlig überwältigt.
Schreiben in der Trauer um dein geliebtes Tier ordnet das Chaos im Kopf. Es gibt dir die Möglichkeit, deine Gefühle auszudrücken, für die du sonst vielleicht keine Worte findest oder auch nicht weißt, wem du sie mitteilen kannst. Denn gerade wenn das geliebte Tier stirbt, merkt man, wie gering oft das Verständnis des eigenen Umfelds ist. Viele Menschen berichten mir auch: „Ich hatte das Gefühl, mein Tier war mir beim Schreiben wieder ganz nah.“ Und so ist es auch. Diese Verbundenheit kann durch das Schreiben stärker werden als der stechende, trennende Schmerz.
Du darfst alles aufschreiben: deinen Schmerz, deine Liebe, deinen Ärger, deine Fragen. Nichts ist falsch. Du musst niemandem gefallen. Papier urteilt nicht, es verdreht nicht die Augen und sagt dir auch nicht, dass es „dann mal gut sein muss. Und manchmal spürst du schon nach ein paar Zeilen: Ich atme wieder leichter und spüre, dass mein Liebling mich immer begleiten wird.
Was die Wissenschaft über das Schreiben in der Trauer sagt
In der Psychologie ist schon lange bekannt, was ich selbst erleben durfte: Schreiben hilft. Beim sogenannten therapeutischen Schreiben zeigt sich, dass Menschen, die regelmäßig schreiben, ihre Gefühle besser verarbeiten können.
Es kann dir zum Beispiel helfen:
🙅♀️ die immer gleichen Gedankenschleifen zu unterbrechen
❤️🩹 das Gefühl von Hilflosigkeit und Schuld zu lindern
💫 wieder Zugang zu all den schönen Erinnerungen und innerer Stärke zu finden
♾️ eine Verbindung zu knüpfen, die stärker ist als der Tod
🐾 herausfinden, was dein Liebling sich für dich und dein weiteres Leben wünscht
Schreiben hilft, die Trauer um dein geliebtes Tier nicht nur auszuhalten, sondern selbst wieder aktiv werden. Es schenkt dir einen Raum, in dem Schmerz und Liebe nebeneinander existieren dürfen.
Du kannst den Blick vorsichtig wieder auf die schönen Momente lenken, die euch verbunden haben. Und diese Verbindung bleibt auch nach dem irdischen Abschied.
Warum? Weil durch das Schreiben auch Erinnerungen aufsteigen, die man längst vergessen glaubte – Dinge, die Fotos oft nicht wiedergeben können. Diese Erinnerungen niederzuschreiben, macht sie fühlbarer, realer, greifbarer und sicher. Schreiben bewahrt sie vor dem Verschwinden. Du schaffst dir damit deinen ganz persönlichen Schatz der Verbundenheit , etwas, das für immer bleibt, auch wenn alles andere sich verändert.
Schreiben gibt dir Kontrolle zurück, wo vorher nur Leere war. Und es gibt dir die Möglichkeit, aus der Ohnmacht zu finden und dich deiner Trauer zu stellen, ohne darin zu versinken.
Wenn du schreibst, öffnet sich ein innerer Raum, den sonst der Alltag überdeckt. Ein Raum, in dem du deinem geliebten Tier in Gedanken, Bildern, Worten immer wieder begegnen kannst.
Studien zeigen darüber hinaus, dass das Schreiben nicht nur emotional entlastet, sondern auch das Immunsystem stärken und den Stresslevel senken kann. Es beruhigt das Nervensystem, wenn du deine Gedanken ordnest und Worte für das findest, was so unbegreiflich erscheint. Auch Schlafprobleme, die in der Trauer um ein geliebtes Tier sehr häufig sind, können sich bessern, wenn du zum Beispiel abends noch niederschreibst, was dich innerlich bewegt.
Schreiben ist ein sicherer Ort: Du kannst dort ohne Rücksicht, ohne Scham, ohne Bewertung alles aussprechen, was du sonst zurückhältst.
Mein eigener Weg und wie ich dich begleiten kann
Ich habe mich selbst aus der Trauer und aus meinem Schmerz herausgeschrieben. Nach dem Tod meines geliebten Katers Mucki war da erst nur Leere. Doch das Schreiben wurde mein sicherer Ort. Es hat mir so sehr geholfen, all das, was mich bewegt hat, in Worte zu fassen.
Aus dieser Erfahrung entstand auch mein Buch „Weil jede Trauer Liebe ist“, in dem ich dich begleiten möchte, deinen eigenen Weg durch den Schmerz zu finden. Auch in meinem Online-Trauerprogramm „Pfotentrauerreise“ begleite ich dich 8 Wochen lang in kleinen, achtsamen Schritten aus dem Schmerz deiner Trauer um dein geliebtes Tier. Schreiben ist dabei neben vielen anderen Dingen immer ein wertvolles Werkzeug.
Es geht dabei vor allem darum, tief in deine Gefühle einzutauchen und ehrlich und ungefiltert zu schreiben, ohne sich Gedanken über Grammatik oder Stil zu machen. Das ist alles völlig unwichtig.
Lass heute der Tag sein, an dem du beginnst
Vielleicht denkst du: „Ich kann nicht schreiben.“ Oder: „Ich weiß nicht, was ich schreiben soll.“ Das kann ich verstehen, darum ist der beste Weg, es einfach auszuprobieren. Ich finde, heute ist der perfekte Tag, um zu beginnen. Warum? Weil jeder Tag der beste ist, um mit etwas zu beginnen, das deinen Schmerz kleiner und dein Leben wieder größer werden lässt.
Nimm dir fünf Minuten Zeit. Mehr brauchst du nicht. Diese fünf Minuten können der Anfang einer großen Veränderung in der Trauer und dem Schmerz um dein Tier sein.
Hier ist also dein Schreibimpuls: Drei wunderschöne Erinnerungen
⏰ Schau, dass du ein paar Minuten ungestört bist
🛋️ Mach es dir gemütlich
😮💨 Atme drei Mal tief ein und aus, um im Moment anzukommen
♥️ Verbinde dich im Herzen mit deinem Liebling
📝 Greif dann zu Stift und Papier
Denke an dein geliebtes Tier und schreibe:
☺️ Einen Moment, der dich zum Lächeln gebracht hat.
💞 Eine Situation, in der ihr euch besonders verbunden gefühlt habt.
🐾 Eine Eigenschaft oder ein kleine Marotte, die dein Tier einzigartig gemacht hat.
Schreibe frei und ohne dich selbst durch Perfektionismus zu beschränken. Es geht nicht um perfekte Sätze, sondern darum, deine Gefühlen und Erinnerungen Raum zu schenken.
Eine Botschaft an dein geliebtes Tier
Schreibe nun eine kurze Botschaft an dein Seelentier, etwas, das du ihm schon immer sagen wolltest oder was dir gerade auf dem Herzen liegt. Diese Botschaft ist eine Brücke zwischen euch, über alle Grenzen hinweg.
Alles Liebe 🫶
Claudia
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