Muckis 18. Geburtstag: Liebevolle Verbindung zwischen Himmel und Erde

Morgen ist nun schon Muckis 18. Geburtstag und der zweite, den er im Himmel feiert. Unglaublich, wie schnell die Zeit vergeht, und dieses Jahr fühle ich mich völlig anders als im letzten. Es hat sich so viel verändert. Nicht nur im Außen - in dem mein Leben sich um 180 Grad gewendet hat - sondern auch in meiner Trauer, meinen Gefühlen und meiner Verbundenheit zu Mucki. Wer jetzt denkt: sie wurde kleiner, weniger oder verschwommener, der irrt. Dieses Jahr spüre ich …
Auf dem Bild sieht man eine rot-weiße Katze am Arm einer Frau. Die Katze hat Geburtstag und blickt wie vom Himmel direkt in die Kamera. Im Hintergrund hängt eine Lichterkette aus Flamigos von der Decke.

17. Juni 2023 – ich hatte mich in die Einsamkeit der Berge zurückgezogen und dort Muckis 🐈 ersten Geburtstag verbracht, an dem nicht mehr bei mir war. Das Wetter forderte und beschenkte mich damals mit einem Mix aus Sonnenschein, strömendem Regen, Wind und wieder blauem Himmel mit Schäfchenwolken. Fast so, als hätten die ständigen Veränderungen des Wetters das Auf und Ab meiner Gefühle ins Außen gespiegelt.

 

Dazu habe ich letztes Jahr folgendes geschrieben: 

😢 Ich war traurig, weil er nicht mehr bei mir ist.

😠 Ich erlebte Momente der Wut, weil ich es als ungerecht empfand, dass er sterben musste.

🙏 Ich war dankbar für die wunderbaren 16 gemeinsamen Jahre

😃 Ich war fröhlich, wenn ich an die zahlreichen lustigen Episoden dachte, die dieser charmante Dickkopf mir geschenkt hatte

😔 Ich war melancholisch, weil ich die Zeit gerne zurückgedreht hätte

😍 Ich war glücklich, dass ich mich ihm hier in den Bergen so nahe fühlte

 

Damals habe ich diesen Tag für mich alleine gebraucht, um gut bei mir sein zu können, die Trauer zu fühlen und ihm ganz auf meine Weise zu gedenken – ohne, dass mir irgendetwas oder irgendjemand dabei in die Quere kommen konnte. Zwischen Muckis Tod und seinem Geburtstag lagen fünf Monate, in denen ich nur wenig Zeit zu trauern hatte. Diese Tage in den Bergen waren die ersten, die ich nur für mich, für uns hatte. 

 

Ein Jahr später

Morgen ist nun schon Muckis 18. Geburtstag und der zweite, den er im Himmel feiert. Unglaublich, wie schnell die Zeit vergeht, und dieses Jahr fühle ich mich völlig anders als im letzten. Es hat sich so viel verändert. Nicht nur im Außen – in dem mein Leben sich um 180 Grad gewendet hat – sondern auch in meiner Trauer, meinen Gefühlen und meiner Verbundenheit zu Mucki. Wer jetzt denkt: sie wurde kleiner, weniger oder verschwommener, der irrt. Dieses Jahr spüre ich seine Anwesenheit stärker denn je. 

 

Die Liebe, die wir geteilt haben und immer noch teilen, ist heute viel spürbarer. Sie hat ihren Raum gefunden und füllt mein Herz mit Wärme und Dankbarkeit.

 

Die Verbindung zu Mucki hat an Selbstverständlichkeit und Sicherheit gewonnen. Ich muss nicht um sie bangen oder kämpfen. Sie ist einfach da, als wäre er immer noch an meiner Seite. 

 

Weniger Schmerz, mehr Liebe

In einem Satz zusammengefasst kann man sagen: Der Schmerz hat nachgelassen und die Liebe ist stärker geworden. Warum ist das so? Weil der Schmerz zu Beginn alles überlagert hat. Er hat die schönen Erinnerungen und die Dankbarkeit in den Hintergrund gedrängt. Er hat mich gefordert und ja, manchmal überfordert. Er hatte mein Herz besetzt und die Liebe in den hintersten Winkel gedrückt. Ich wusste, sie war da, doch ich konnte sie oft nicht spüren. Doch indem ich mich der Trauer gestellt habe, ihr Zeit und Raum gegeben habe, konnte die Liebe wieder ihren Platz einnehmen. Ich habe gelernt, die Trauer in mein Leben zu integrieren und die Erinnerungen zu würdigen. So haben Liebe und Verbundenheit mein Herz vom Schmerz zurückerobert. 

 

Schmerz und Liebe sind wie zwei Schalen einer Waage. Wenn der Schmerz weniger wird, steigt die Liebe.

 

Es ist wunderbar, was sich verändert, wenn man sich der Trauer wirklich stellt. Alle, die hier schon länger mitlesen, wissen: ich bin überzeugt davon, dass das Schreiben eine unglaublich heilsame und wirksame Art der Trauerbewältigung ist. Das durfte ich nicht nur in meiner Ausbildung zur Deep Journaling Expertin lernen, sondern konnte es seit Muckis Tod auch an mir selbst erleben. Durch das Schreiben und die bewusste Auseinandersetzung mit meinen Gefühlen und Erinnerungen ist mein Leben um so viel besser geworden. Ich freue mich immer sehr, wenn mein Weg andere Trauernde inspiriert, ihn auch zu gehen, so wie zum Beispiel Anke, die mir nach ihrer persönlichen „Pfotentrauerreise“ mit meinem Online Trauerprogramm geschrieben hat:

 

„Ich bin unendlich dankbar, das Journaling kennengelernt zu haben. Diese Übungen tun mir gut, sind heilsam und hilfreich. Ich werde diese Technik über die Trauer hinaus mit in mein weiteres Leben nehmen. Mir über mich selbst, meine Zukunft und meine Ziele klar werden. Danke, dass Du mir diesen Weg gezeigt hast.“

(Anke G.)

 

Eine Verbindung, die bleibt

Die durch das Schreiben geknüpfte, starke Verbindung ist ein großes Geschenk. Mucki begleitet mich so überall hin. Das fühlt sich in einem Punkt sogar besser an als zu seinen Lebzeiten: Ich habe nun nicht mehr das Gefühl, ihn zurückzulassen, wenn ich irgendwohin reise. Er ist immer bei mir. Dafür bin ich unglaublich dankbar. 

Vielleicht fragst du dich jetzt: Und was macht sie nun morgen an Muckis Geburtstag? 

Nun, ich werde Koffer packen für meine Reise nach Paris am Dienstag, wo ich weiter an meinem Pfotentrauerbuch schreibe – einem Reisebegleiter durch die Trauer für Menschen, die um ihr Haustier trauern. Das Buch hilft Menschen wie dir auf ihrer persönlichen Trauerreise, macht Mut und unterstützt dabei, diese wunderbare Verbindung zu knüpfen, die stärker ist als der Tod. 

Ich werde den Tag mit ihm im Herzen verbringen und mir natürlich auch bewusst Zeit nehmen, um an ihn zu denken und ihm zu gedenken, denn: 

 

„Dieser Tag wird niemals nur irgendein Tag sein für mich.

Es wird immer SEIN Tag sein.“

 

Egal wie das Wetter ist, werde ich auf den kleinen Hügel hinterm Haus gehen, den Blick über die Stadt schweifen lassen und mit etwas Glück die Berge sehen. Ich werde die Augen schließen, in all die wunderschönen Erinnerungen eintauchen und ihm dann ein paar Zeilen schreiben. Ich werde mein Gesicht in den Wind halten und den Duft der Natur atmen – so wie Mucki das immer gemacht hat – und die Freiheit spüren, die er so sehr liebte. Jene Freiheit, die ihm am 13. Jänner 2023 für immer geschenkt wurde. 

 

Ich werde Muckis Geburtstag mit dem Gefühl feiern, dass er bei mir ist, dass seine Liebe und seine Erinnerungen mich begleiten.

 

Ich freue mich, wenn du morgen in der Facebook Gruppe Pfotentrauer 🐾  oder in den Kommentaren mit mir Muckis Geburtstag feierst und an all die schönen Momente denkst, die du mit deinen geliebten Haustieren erlebt hast. Sie leben in unseren Herzen weiter, bis wir uns eines Tages wiedersehen.

 

Alles Liebe 🫶

Claudia 

 

PS.: Im Blogbeitrag „Happy Birthday in den Himmel“ kannst du nachlesen, wie ich den ersten Himmelsgeburtstag von Mucki verbracht habe. Dort findest du auch einige Tipps und Ideen für eine heilsame Gestaltung des Geburtstag deines Lieblings. 

Als ausgebildeter „Deep Journaling Instructor“ beschäftige ich mich seit Jahren mit der heilsamen Kraft des Schreibens. Wenn ich in einer schwierigen Lage bin, greife ich zu Stift und Papier und bin immer wieder begeistert, was sich durch Schreiben alles lösen lässt. Im Jänner 2023 musst ich nach über 16 Jahren meinen Seelenkater Mucki gehen lassen. Da habe ich beschlossen, aus meiner persönlichen Erfahrung des Trauerns und der heilsamen Kraft des Schreibens ein Programm zu entwickeln. Damit möchte ich Menschen in dieser Ausnahmesituation helfen, ihre Trauerreise so einzigartig und persönlich zu gestalten, wie das Leben mit ihrem Seelentier war.

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